Nathan Aspinall überlebte einen Matchdart, bevor er die letzten beiden Sets gewann und einen dramatischen Sieg über Joe Murnan bei der William Hill World Championship am Mittwoch einfahren konnte.
Am achten Tag des mit 2,5 Millionen Pfund dotierten Turniers zogen acht weitere Spieler in die dritte Runde ein, unter ihnen auch Joe Cullen und Dirk van Duijvenbode im Londoner Alexandra Palace.
Der Weltranglistenzehnte Aspinall kämpfte sich über die Linie und ließ sich auch durch eine Armverletzung nicht davon abhalten, Murnan in einem Fünf-Satz-Krimi zu besiegen.
Der Weltranglistenzehnte wurde dafür bestraft, dass er drei Darts zum Gewinn des ersten Satzes vergab, den Murnan im Entscheidungsleg für sich entschied.
Aspinall schlug zurück und holte sich den zweiten Satz mit Hilfe eines überragenden 145er Finishs mit 3:1, bevor Murnan den dritten Satz mit dem gleichen Ergebnis gewann.
Der Mann aus Bolton ging dann im vierten Set mit zwei Legs in Führung und stand kurz vor dem Sieg, vergab aber im vierten Leg einen Dart auf Tops. Aspinall erzwang folglich ein entscheidendes Set, das er mit einem sauberen 80er Checkout mit 3:1 gewann.
„Joe hat mich ganz schön unter Druck gesetzt, deshalb bin ich sehr erleichtert, dass ich das Spiel gewonnen habe“, sagte der zweimalige Ally Pally Halbfinalist Aspinall.
„Ich habe mit einer Sehnenscheidenentzündung und einem Tennisarm zu kämpfen, aber das sollte mich nie vom Spielen abgehalten. Ich liebe dieses Turnier, vor allem die Zuschauer. Sie waren heute Abend so gut. Sie haben mir geholfen, das durchzustehen.
„Joe ist ein fantastischer Spieler – er hat mich in diesem Jahr schon ein paar Mal auf der Tour geschlagen, also wusste ich, dass ich ein hartes Spiel vor mir habe.
„Ich bin nicht zufrieden damit, wie ich gespielt habe, aber ich habe gewonnen und das ist das Wichtigste.
Cullen besiegte Jim Williams in einer weiteren spannenden Fünf-Satz-Schlacht und erreichte damit zum dritten Mal in 12 Teilnahmen die Runde der letzten 32 bei der Weltmeisterschaft.
Williams gewann das erste Set mit einem Average von 100 und holte sich drei Legs in Folge, bevor sein Gegner mit drei unbeantworteten Legs zurückschlug und den Ausgleich schaffte.
Der Waliser holte sich den dritten Satz mit 3:1 und beendete ihn mit einem 119er Checkout, bevor Cullen den vierten Satz mit 3:0 für sich entschied und ein Entscheidungsset erzwang.
Dort behielt der Mann aus Yorkshire die Nerven und holte sich zum ersten Mal seit 2017 wieder einen Sieg vor den Fans im Ally Pally, als er die Doppel vier traf und das fünfte Set mit 3:1 gewann.
„Das Publikum hinter mir zu haben, ist großartig und ich bin einfach nur froh, dass ich gewonnen habe“, sagte Cullen.
„Jim hat gut gespielt, um in Führung zu gehen, und ich habe es gut geschafft, zurückzukommen. Meine Bilanz hier ist schrecklich, also bedeutet es mir alles, so gut zu spielen und vor diesem großartigen Publikum zu gewinnen.
„Es ging nur darum, bis nach Weihnachten durchzukommen, und dann werde ich sehen, was noch geht. Jim Williams war ein schweres Los für mich, aber ich habe es überstanden.
„Wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass ich dieses Spiel vor ein paar Jahren vielleicht verloren hätte, aber jetzt bin ich etwas erfahrener und fühle mich wohler und sehalb habe ich gewonnen.“
Dirk van Duijvenbode gewann ein dramatisches Duell mit Boris Koltsov im Tie-Break des fünften Satzes, um in die dritte Runde einzuziehen.
Der explosive Niederländer holte einen 1:2-Rückstand in einer umkämpften Partie auf, in der beide Spieler insgesamt 64 Darts auf Doppel vergaben.
Die russische Nummer eins Koltsov schien auf Siegkurs zu sein, als er den dritten Satz mit 3:1 gewann. Van Duijvenbode gelang es jedoch, ein Entscheidungsset zu erzwingen, das beim Stand von 2:2 ins Tie-Break ging.
Van Duijvenbode riss sich zusammen und holte sich mit einem 70er Finish das vorletzte Leg, bevor er mit der Doppel 19 den Sieg perfekt machte.
„Ich fühlte mich etwas schlapp, aber ich hätte nie gedacht, dass ich dieses Match verlieren würde,“ sagte Van Duijvenbode.
„Ich habe über weite Strecken des Matches nicht gut gespielt, aber wenn ich es brauchte, war es da. Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gespielt habe, aber ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gekämpft habe.
„Ich habe trotzdem gewonnen und es gab einige gute Dinge in diesem Spiel.“
Martijn Kleemaker setzte sein Traumdebüt bei der Weltmeisterschaft mit einem 3:1-Sieg gegen den früheren Finalisten Simon Whitlock fort.
Der Niederländer, der im letzten Jahr wegen eines positiven Covid-19-Tests seine Teilnahme absagen musste, wird in der Runde der letzten 32 auf Cullen treffen, nachdem er die Nummer 20 der Setzliste klar besiegt hatte.
Die ersten beiden Sets wurden geteilt, bevor ein fabelhaftes 135er-Checkout Whitlock im dritten Set hielt. Jedoch war das auch schon alles, was der Australier erreichen konnte, denn Kleermaker gewann die folgenden vier Legs und machte den Sieg perfekt.
Kim Huybrechts hielt die belgischen Hoffnungen mit einem 3:1-Erfolg über Steve Beaton in einem hart umkämpften Spiel am Leben.
Nur 24 Stunden nach dem überraschenden Ausscheiden der belgischen Nummer eins Dimitri Van den Bergh erholte sich Huybrechts vom Verlust des ersten Satzes und zog in die dritte Runde ein.
Beatons 31. Teilnahme an der Weltmeisterschaft endete, als er einen Dart auf die Doppel-20 verpasste, um einen Entscheidungssatz zu erzwingen, so dass Huybrechts die Doppel 18 treffen konnte, um zu siegen.
Der aufstrebende Star Ryan Searle sicherte sich einen glatten Satzsieg und holte damit den Neun-Dart-Helden William Borland nach seinem epischen Erstrundensieg wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Borland hatte die Zuschauer mit einem historischen Neun-Darter im entscheidenden Leg seines Eröffnungssieges gegen Bradley Brooks begeistert, hatte aber gegen Searle, der ohne Legverlust durch das erste Set raste, Probleme ins Spiel zu kommen.
Der Finalist der Players Championship Finals holte sich die folgenden beiden Sets in den entscheidenden Legs und sicherte sich so einen komfortablen Sieg und den Einzug in die Runde der letzten 32.
Luke Humphries war bei seinem Zweitrundenerfolg gegen den Österreicher Rowby-John Rodriguez ebenso dominant.
Der zweimalige WM-Viertelfinalist Humphries wurde von Rodriguez, der seine hervorragende Leistung aus der ersten Runde gegen Nick Kenny nicht wiederholen konnte, kaum in Bedrängnis gebracht.
Humphries gewann drei Legs im Schnelldurchgang, um den ersten Satz zu gewinnen, bevor er die Sätze zwei und drei mit 3:1 für sich entschied. Damit steht ein spannendes Drittrunden-Duell mit Dave Chisnall vor der Tür.
Auch William O’Connor konnte sich mit 3:0 durchsetzen, während Glen Durrant im Ally Pally weiter zu kämpfen hatte.
O’Connor gab nur ein Leg gegen den ehemaligen Premier-League-Champion ab, der seit seinem Triumph 2020 eine Durststrecke durchläuft.
Das irische Ass gewann die letzten acht Legs des Spiels dank einiger exzellenter Finishes, die mit dem ersten 170er Finish des Turniers im Eröffnungsleg des Spiels begannen.
Die zweite Runde wird am Donnerstag mit dem letzten Spieltag vor der dreitägigen Weihnachtspause abgeschlossen.
Der portugiesische Superstar Jose de Sousa wird am Nachmittag gegen Jason Lowe antreten, bevor am Abend die ehemaligen Weltmeister Rob Cross und Raymond van Barneveld aufeinandertreffen.
William Hill World Darts Championship 2021/22
Mittwoch, 22. Dezember
Nachmittagssession
4x 2. Runde
Ryan Searle 3-0 William Borland (3-0, 3-2, 3-2)
William O’Connor 3-0 Glen Durrant (3-1, 3-0, 3-0)
Luke Humphries 3-0 Rowby-John Rodriguez (3-0, 3-1, 3-1)
Joe Cullen 3-2 Jim Williams (0-3, 3-0, 1-3, 3-0, 3-1)
Abendsession
4x 2. Runde
Nathan Aspinall 3-2 Joe Murnan (2-3, 3-1, 1-3, 3-2, 3-1)
Dirk van Duijvenbode 3-2 Boris Koltsov (3-2, 0-3, 1-3, 3-1, 4-2)
Kim Huybrechts 3-1 Steve Beaton (1-3, 3-1, 3-1, 3-2)
Martijn Kleermaker 3-1 Simon Whitlock (3-2, 2-3, 3-1, 3-0)
Donnerstag, 23. Dezember
Nachmittagssession (13.30 Uhr)
4x 2. Runde
Damon Heta – Luke Woodhouse
Brendan Dolan – Callan Rydz
Mensur Suljovic – Alan Soutar
Jose de Sousa – Jason Lowe
Abendsession (20.00 Uhr)
4x 2. Runde
Danny Noppert – Jason Heaver
Gabriel Clemens – Lewy Williams
Rob Cross – Raymond van Barneveld
Chris Dobey – Rusty-Jake Rodriguez