Steve Beaton verwehrte Fallon Sherrock ein traumhaftes Comeback im Alexandra Palace und siegte in einem spannenden Erstrundenduell der William Hill World Darts Championship mit 3:2.

Sherrock wurde wie eine Heldin empfangen, als sie die Bühne betrat, auf der sie vor zwei Jahren als erste Frau bei einer Weltmeisterschaft einen Mann besiegte und damit Geschichte schrieb.

Doch die starke Leistung von Sherrock wurde von Beaton noch überboten, der über weite Strecken des Matches einen Average von über 100 spielte.

Beaton, der zum 31. Mal in Folge an einer Weltmeisterschaft teilnimmt, landete Checkouts von 126 und 99, als er von einem 0:2-Rückstand zurückkam und den ersten Satz gewann.

Der 57-Jährige vergab einen Dart, um den zweiten Satz zu gewinnen, während Sherrock keinen Fehler auf Tops machte, um nach Sätzen auszugleichen.

Beide Spieler taten sich im dritten Satz schwer, den Beaton mit 3:0 für sich entschied. Sherrock gewann den vierten Satz mit dem gleichen Ergebnis und damit musste ein fünfter Satz die Entscheidung bringen.

Als Beaton mit 2:1 in Führung lag, hatte Sherrock die Darts, um ein letztes Leg zu erzwingen, wurde aber von Beaton übertrumpft. Der Engländer besiegelte seinen Einzug in die zweite Runde, indem er mit dem letzten Dart auf die Doppel 16 für ein 68er-Checkout die Nerven behielt.

„Das war eines der härtesten Spiele, das ich je spielen musste, und ich hatte im Laufe der Jahre schon einige wirklich harte Spiele“, gab Beaton zu, der in der zweiten Runde auf Kim Huybrechts treffen wird.

„Fallon hat wirklich gut gespielt, sie hat mich überhaupt nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie ist einfach unerbittlich.

„Ich habe so gut angefangen, aber dann habe ich es schleifen lassen und dachte, sie würde mich kriegen.

„Ich wollte nicht in ein Entscheidungsleg gehen, also war ich erleichtert, dass ich ein anständiges Leg gespielt habe und es gewinnen konnte.

„Das sind die Spiele, in denen man spielen will. Ich liebe das Spiel immer noch, und ich werde für etwas bezahlt, das mir Spaß macht.

Trotz der Enttäuschung bei ihrer Rückkehr auf die größte Darts-Bühne der Welt zog Sherrock ein positives Fazit ihrer jüngsten Erfahrungen auf hohem Niveau.

„Steve hat gut gespielt, ich kann mich nicht beklagen,“ sagte Sherrock.

„Ich hatte kein Vertrauen in die Art und Weise, wie meine Darts im Board gesteckt haben.

„Ich habe phasenweise gezeigt, was ich kann, aber am Ende hat es nicht gereicht.

„In jedem Spiel, in dem ich zurückliege, kämpfe ich mich zurück. Manchmal schaffe ich es nicht, manchmal schon, aber ich werde nie aufgeben.“

Sherrocks Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Qualifying School, wo sie um einen Platz auf der PDC Pro Tour kämpfen wird.

Sie fuhr fort: „Mein Spiel ist stärker als vor einem oder zwei Jahren, ich bin zuversichtlicher, dass ich es durch die Q School schaffe.

„Ich möchte einfach mehr Möglichkeiten und Chancen haben, mich zu beweisen, es ist ein Privileg, gegen diese Spieler zu spielen.“

Am Sonntag fanden zwei Zweitrundenpartien und sechs Partien aus der ersten Runde statt, die sich über einen weiteren ereignisreichen Tag mit zwei Sessions erstreckten.

Der an Nummer acht gesetzte Jonny Clayton setzte seine überragende Form aus dem Jahr 2021 fort, indem er mit einem Average von 103,7 – dem bisher höchsten des Turniers – den irischen Youngster Keane Barry mit 3:2 besiegte.

In einem herausragenden Duell erzielten beide Spieler jeweils fünf Ton-plus-Finishes und stellten damit einen neuen Turnierrekord für ein Fünf-Satz-Match auf.

Clayton, der in diesem Jahr bereits vier TV-Titel gewonnen hat, kämpfte sich von einem 1:2-Satzrückstand zurück und gewann die letzten sechs Legs in Folge, um Barry den größten Sieg seiner Karriere zu verwehren.

„Das war eines der besten Spiele, in dem ich je gespielt habe“, sagte Clayton, der zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft einen dreistelligen Average erzielte.

„Es war fantastisch, ein großes Lob an Keane, der mir nie eine Chance gab, mich zu entspannen.

„Mein bisheriges Jahr war fantastisch, hoffentlich kann ich es mit einem Sieg abschließen. Ich würde diese Trophäe gerne gewinnen, hoffentlich ist das mein Jahr.“

Im zweiten Spiel des Tages erreichte Ross Smith zum ersten Mal die Runde der letzten 32, als er den letztjährigen Halbfinalisten Stephen Bunting mit 3:2 besiegte.

Ein enges Match führte zum ersten Tie-Break des diesjährigen Turniers, in dem Smith hintereinander beeindruckende Checkouts von 167 und 102 spielte, um sich in die nächste Runde zu spielen.

Im deutschen Duell zwischen Florian Hempel und Martin Schindler setzte der Wahl-Kölner sein tolles Debütjahr bei der PDC fort und gewann am Ende deutlich mit 3:0.

Hempel, der seit Anfang des Jahres zu den Profis gehört, checkte 158, 156 und 114 und trifft nun auf den Weltranglistenfünften Dimitri Van den Bergh.

Auch der Schotte Alan Soutar feierte einen Debütsieg: Er besiegte den Brasilianer Diogo Portela in einem hart umkämpften Match mit 3:2 und erreichte damit die zweite Runde, wo der Österreicher Mensur Suljovic auf ihn wartet.

Jason Heaver feierte einen 3:1-Debütsieg gegen den nachnominierten Australier Gordon Mathers und trifft nun auf Danny Noppert.

Das niederländische Duo Martijn Kleermaker und Maik Kuivenhoven feierte seine ersten Siege bei einer Weltmeisterschaft gegen den australischen Youngster Ky Smith und den Griechen John Michael.

In der zweiten Runde wartet Simon Whitlock auf Kleermaker, während Kuivenhoven am Montagabend gegen James Wade antritt.

Am Montag wird auch Raymond van Barneveld seine Rückkehr in den Ally Pally feiern und gegen Lourence Ilagan eines von drei Erstrunden-Duellen bestreiten.

William Hill World Darts Championship 2021/22
Sonntag, 19. Dezember
Nachmittagssession (13.30 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

(R1) Maik Kuivenhoven 3-1 Ky Smith (3-1, 3-0, 1-3, 3-1)
(R1) Jason Heaver 3-1 Gordon Mathers (3-1, 3-2, 2-3, 3-0)
(R1) Alan Soutar 3-2 Diogo Portela (2-3, 3-1, 3-1, 2-3, 3-1)
(R2) Ross Smith 3-2 Stephen Bunting (3-0, 2-3, 1-3, 3-1, 4-2)

Abendsession (20.00 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

(R1) Martijn Kleermaker 3-1 John Michael (3-0, 3-2, 1-3, 3-0)
(R1) Florian Hempel 3-0 Martin Schindler (3-1, 3-2, 3-1)
(R1) Steve Beaton 3-2 Fallon Sherrock (3-2, 2-3, 3-0, 0-3, 3-1)
(R2) Jonny Clayton 3-2 Keane Barry (3-1, 2-3, 1-3, 3-1, 3-0)

Montag, 20. Dezember (20.00 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

(R1) Luke Woodhouse – James Wilson
(R1) Rusty-Jake Rodriguez – Ben Robb
(R1) Raymond van Barneveld – Lourence Ilagan
(R2) James Wade – Maik Kuivenhoven