William Borland verzückte das Publikum im Alexandra Palace mit einem Neun-Dart Finish im entscheidenden Leg eines epischen Spiels gegen Bradley Brooks – und das bei seinem WM-Debüt.

Obendrein war es der erste TV-9-Darter, der jemals im letzten Leg eines Matches geworfen wurde.

Beim Stand von 2:2 im fünften und letzten Satz gelang Borland das elfte perfekte Leg in der Geschichte der PDC Weltmeisterschaft und das erste vor den Fans im Alexandra Palace seit fast sechs Jahren.

Der 25-Jährige, der erst zum sechsten Mal an einem TV-Event teilnahm, landete drei der fünf 100+ Checkouts des Spiels und setzte sich in einem spannenden Kampf gegen Brooks durch.

„Das ist der beste Abend meines Lebens“, freute sich Borland, der in der zweiten Runde auf Ryan Searle treffen wird.

„Es ist unglaublich, ich genieße es einfach. Es ist schon etwas Besonderes, irgendwo einen Neuner zu werfen, aber auf der größten Bühne von allen ist es einfach etwas anderes.

„Bradley und ich haben dort oben ein brillantes Spiel gemacht, es war ein Vergnügen.

„Es ist einfach toll, hier zu sein. Ich habe schon bei ein paar TV-Events mitgespielt, aber das hier ist ein anderes Niveau.

Borland ist nun auf halbem Weg zur Auszahlung des Preisgeldes von 100.000 Pfund für zwei 9-Darter, das vom offiziellen PDC Partner Selco Builders Warehouse zur Verfügung gestellt wird.

Der Champion von 2020, Peter Wright, hatte einen perfekten Start in sein Turnier, als er Ryan Meikle mit 3:0 besiegte und die dritte Runde erreichte.

In seinem alljährlichen Festtagsoutfit ließ sich Wright von Meikle nicht unter Druck setzen, der auf der großen Bühne nicht sein bestes Spiel zeigen konnte.

In der Runde der letzten 32 warten Damon Heta, Luke Woodhouse oder James Wilson auf den Weltranglistenzweiten Wright.

„Offensichtlich hat Ryan nicht annähernd so gespielt, wie er es kann“, räumte Wright ein.

„Aus diesem Grund fiel es mir heute Abend schwer, in Gang zu kommen, ich kann es viel besser.

„Aber ich bin einfach froh, dass ich durch bin, das ist die Hauptsache. Ich hatte schon einige Schrecksekunden zu Beginn des Turniers, also ist es schön, dass ich das heute Abend vermeiden konnte.“

In der anderen Zweitrundenpartie am Freitag feierte Steve Lennon den größten Sieg seiner Karriere, als er den an Nummer 12 gesetzten Krzysztof Ratajski ausschaltete.

Krzysztof Ratajski wurde mit 3:1 besiegt und ist damit der erste gesetzte Spieler, der bei dieser WM die Heimreise antreten muss.

Ratajski, der im letzten Jahr im Viertelfinale stand, hatte sich große Hoffnungen auf den Titel gemacht und schien nach dem Verlust des ersten Satzes mit einem 132er-Checkout seinen Rhythmus gefunden zu haben; er traf zwei Bullseys und die Doppel 16.

Unbeeindruckt davon holte sich Lennon den dritten Satz mit 3:0 und ging wieder in Führung, bevor er mit einer unaufgeregten Leistung auf seinem Lieblings-Doppel 10 in die dritte Runde einzog, wo Ryan Joyce oder Mervyn King warten.

Ryan Joyces Weg in die zweite Runde war komplizierter, denn er gewann schließlich mit 3:2 gegen Roman Benecky, der kurz davor war, ein großartiges Comeback zu schaffen.

Der ehemalige Viertelfinalist Joyce gewann sechs der ersten sieben Legs und führte mit 2:0 in Sätzen, während der tschechische Debütant Benecky Mühe hatte, sich an die große Bühne zu gewöhnen.

Nach der Pause erwachte Benecky jedoch zu neuem Leben und gewann sechs der nächsten sieben Legs, um einen Entscheidungssatz zu erzwingen.

Die nächsten vier Legs wurden geteilt, was bedeutete, dass das Spiel bis in ein Sudden-Death-Leg ging.

Benecky warf zwar an, aber die Tripel waren für den 21-Jährigen wie vernagelt und Joyce nutzte dies aus, indem er eine 171 warf, bevor er das Spiel zu seiner Erleichterung mit der Doppel 10 beendete.

Keane Barry lieferte sich einen ähnlich nervenaufreibenden Wettkampf mit Royden Lam, den er mit 3:2 für sich entschied und damit im dritten Anlauf seinen ersten Weltmeisterschaftssieg errang.

Der irische Teenager Barry begann mit Checkouts von 121 und 108 in beeindruckender Manier und ging mit 2:0 in Führung.

Barry verlor jedoch die Kontrolle über das Spiel, als Lam das Entscheidungsleg des dritten Satzes gewann und den Rückstand halbierte, bevor er das Bull für ein 86er Checkout zum Ausgleich traf.

Beim Stand von 1:1 im entscheidenden Set gelang Barry ein entscheidendes 64er Checkout zum Break und nachdem Lam sieben Darts vergeben hatte, um ein letztes Leg zu erzwingen, traf Barry schließlich die Doppel zwei zum Sieg.

Boris Koltsov holte sich seinen allerersten WM-Sieg mit einem beeindruckenden 3:0-Sieg über Jermaine Wattimena.
Der Russe, der die ganze Zeit über sehr emotional agierte, setzte gleich im ersten Leg mit einem 130er Checkout ein Zeichen und gewann den ersten Satz mit 3:1.

Koltsov ließ sich im zweiten Satz auf das Publikum ein, den er ebenfalls mit 3:1 gewann und damit seinen Vorsprung verdoppelte.

Ein außer Form befindlicher Wattimena kämpfte weiter und brachte den dritten Satz in ein entscheidendes Leg, aber nachdem der Niederländer drei Satzdarts vergab, holte sich Koltsov mit der Doppel 10 einen denkwürdigen Sieg.

Auch Ross Smith konnte sein Spiel gegen den Kanadier Jeff Smith klar für sich entscheiden.

Nach einem beeindruckenden Start gewann Ross Smith sechs der ersten sieben Legs und ging mit 2:0 in Führung, musste sich dann aber ins Ziel schleppen, nachdem Jeff Smith zwei Darts vergab, um das Spiel noch in einen vierten Satz zu zwingen.

Die Nummer 16 der Welt, Stephen Bunting, erwartet Ross Smith in der zweiten Runde.

Eine unglückliche Rückkehr in den Alexandra Palace erlebte derweil Paul Lim, der in einer hart umkämpften Partie mit 2:3 gegen Joe Murnan unterlag.

Die 67-jährige Legende Lim schrieb Geschichte als ältester Spieler, der je an einer PDC Weltmeisterschaft teilnahm, wurde aber von Murnan besiegt, der in der zweiten Runde auf den an Nummer 10 gesetzten Nathan Aspinall treffen wird.

Die Weltmeisterschaft wird am Samstag mit einer Doppelsession fortgesetzt, bei der der dreimalige Sieger Michael van Gerwen im Alexandra Palace gegen Chas Barstow antritt.

William Hill World Darts Championship 2021/22
Freitag, 17. Dezember
Nachmittagssession (13.30 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

Ryan Joyce 3-2 Roman Benecky (R1)
Keane Barry 3-2 Royden Lam (R1)
Boris Koltsov 3-0 Jermaine Wattimena (R1)
Steve Lennon 3-1 Krzysztof Ratajski (R2)

Abendsession (20.00 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

Joe Murnan 3-2 Paul Lim (R1)
William Borland 3-2 Bradley Brooks (R1)
Ross Smith 3-0 Jeff Smith (R1)
Peter Wright 3-0 Ryan Meikle (R2)

Samstag, 18. Dezember
Nachmittagssession (13.30 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

Jamie Hughes – Raymond Smith (R1)
Callan Rydz – Yuki Yamada (R1)
Darius Labanauskas – Mike De Decker* (R1)
Ian White – Chris Landman (R2)

Abendsession (20.00 Uhr)
3x 1. Runde, 1x 2. Runde

Adam Hunt – Boris Krcmar (R1)
Ted Evetts – Jim Williams (R1)
Rowby-John Rodriguez – Nick Kenny (R1)
Michael van Gerwen – Chas Barstow (R2)