
Luke Humphries hat am Sonntag in Prag Geschichte geschrieben und sich mit einem 8-5-Finalsieg über Josh Rock seinen dritten Titel bei den Gambrinus Czech Darts Open gesichert. Der Weltranglistenerste triumphierte vor ausverkauftem Haus im PVA Expo und feierte damit bereits seinen achten European Tour Erfolg.
Rock erwischte den besseren Start und nutzte einen langsamen Beginn von Humphries zur 3-1-Führung. Der Nordire konterte auch einen starken Zwischenspurt des World Champions, als er mit einem brillanten 153-Checkout in Leg acht zum 4-4 ausglich. Humphries drehte die Partie jedoch entscheidend, bestrafte drei verpasste Darts von Rock zum 6-6 und verwandelte wenig später mit einem sicheren Treffer auf Doppel 10 seinen Matchdart zum Titel.
„Ich fühle mich ehrlich gesagt ein bisschen emotional“, erklärte Humphries, der das Turnier bereits 2022 und 2024 gewinnen konnte. „In jedem Spiel dieses Wochenendes habe ich die Liebe der Fans gespürt. Man gewinnt nicht drei Mal am selben Ort ohne Grund – dieses Turnier ist für mich etwas ganz Besonderes.“
Nach einem durchwachsenen Auftritt gegen Dirk van Duijvenbode am Samstag steigerte sich Humphries am Finaltag deutlich. Er startete am Sonntag mit einem 6-3-Sieg über Martin Schindler, drehte anschließend ein 3-5 gegen Wessel Nijman mit einem Average von 103 und überstand dabei zwei Matchdarts. Im Halbfinale ließ er dann James Wade beim klaren 7-1 keine Chance. Es war sein erster großer Titel seit dem Gewinn des US Darts Masters im Juni.
„Seit ich die Premier League gewonnen habe, war es für mich nicht einfach. Ich habe gestruggelt, aber heute Abend war es ein großartiges Gefühl hier oben“, so Humphries weiter. „Jetzt fühle ich mich wieder gefährlich. Genau in dieser Phase der Saison muss man sein bestes Spiel zeigen. Wenn ich Weltranglistenerster bleiben will, muss ich hart arbeiten. Ich will wieder Weltmeister werden – und dafür habe ich jetzt den Grundstein gelegt.“
Rock mit zweitem European Tour Finale in Folge
Josh Rock erreichte in Prag sein zweites European Tour Finale nacheinander. Der World Cup Champion bezwang dabei gleich drei Niederländer: Zunächst Michael van Gerwen mit einem Average von 103 und 6-4, anschließend Jermaine Wattimena mit einem herausragenden 110-Average beim 6-1, ehe er im Halbfinale auch Gian van Veen mit 7-3 ausschaltete.
„Luke und ich haben nicht unser volles Potenzial gespielt“, gab Rock nach dem Finale zu. „Ich hatte hier in Prag nie ein gutes Ergebnis, jetzt habe ich das verbessert. Es passiert nicht jeden Tag, dass man zwei European Tour Finals hintereinander erreicht. Ein weiterer Titel wird bald kommen. Ich werde immer mehr zu einem richtigen Dartsspieler und freue mich auf den Rest des Jahres.“
Weitere Highlights aus Prag
- Gian van Veen sorgte für ein Ausrufezeichen, als er World Champion Luke Littler mit 6-4 bezwang und damit dessen 19 Spiele andauernde Siegesserie auf der großen Bühne beendete. Im Viertelfinale ließ er anschließend Gerwyn Price beim 6-0 keine Chance, obwohl der Waliser einen Average von 104 spielte. Van Veen unterlag erst im Halbfinale Josh Rock.
- James Wade setzte seine starke Serie fort und stand bereits zum dritten Mal in Folge bei einem European Tour Event im Halbfinale. Der Weltranglistenfünfte schlug auf seinem Weg dorthin unter anderem Nathan Aspinall, Ross Smith und Stephen Bunting.
- Bester Deutscher war Martin Schindler, der es bis ins Achtelfinale schaffte und dort dem späteren Champion Luke Humphries unterlag.
Ausblick
Nach einem hochklassigen Wochenende in Prag zieht die European Tour 2025 weiter nach Ungarn. Vom 19. bis 21. September steht in Budapest die Hungarian Darts Trophy (ET12) auf dem Programm – dort will Michael van Gerwen seinen Titel verteidigen.