Am Sonntagabend ist in der Oberhausener König-Pilsener-ARENA die Unibet European Darts Championship zu Ende gegangen. Die 32 besten Spieler der European Tour 2020 waren angetreten um sich den begehrten TV-Titel und 120.000£ Preisgeld für den Sieger zu sichern. Der strahlende Champion war am Ende der aktuelle Weltmeister Peter Wright, der sich den Titel nach einem 11:4 gegen James Wade zum ersten Mal in seiner Karriere sichern konnte.
Halbfinale Nummer Eins zur Eröffnung des Abends war die erwartet knappe Angelegenheit. Devon Petersen eröffnete die Partie, wie er sein Viertelfinale gegen Ian White am Vorabend beendet hatte, mit sehr hohem Scoring und zwei großartigen Highfinishes von 132 und 127. In der Folge schaffte es James Wade aber trotz Petersens hohem Average und insgesamt neun 180ern das Match offenzuhalten und hatte die Nase sogar knapp vorn, ehe der African Warrior die Führung übernahm und auf 8:6 stellte.
Es folgte eine verrückte Endphase der Partie: Zunächst sicherte sich Wade vier Legs in Folge und sah beim Stand von 10:8 wie der sichere Sieger aus, ehe Petersen sich mit tollen Finishes unter Druck noch einmal zurückkämpfte und beim Stand von 10:10 das entscheidende 21. Leg erzwang. Hier waren es die große Erfahrung und Nervenstärke von The Machine, die ihm zum Sieg verhalfen. Eine 180 im perfekten Moment entschied die Partie und der Engländer zog ins Finale der European Darts Championship 2020 ein.
„Am Ende habe ich das entscheidende Bisschen besser gespielt als Devon und das Beste ist, dass Kritikern den Wind aus den Segeln nimmt, die mich fragen, ob ich immer noch einer der besten Spieler der Welt bin,“ gab ein kämpferischer James Wade nach dem Krimi zu Protokoll.
Die zweite Partie in der Runde der letzten Vier war ebenso spannend, wie kurios. Jonny Clayton, dem vor dem Finaltag nur Außenseiterchancen eingeräumt worden waren, schaffte es über weite Strecken seine Partie gegen Weltmeister Peter Wright ausgeglichen zu halten. Beide Spieler hatten am Ende einen Average von über 100 Punkten und „The Ferret“ aus Wales verlangte „Snakebite“ alles ab, sodass es nach vierzehn Legs 7:7 stand. Danach erspielte sich Wright eine knappe Führung, bevor Clayton beim Stand von 8:9 aus seiner Sicht ein folgenschwerer Fehler unterlief. Bei 111 Punkten Rest ging der erste Dart zielsicher in die Triple 20, bevor Clayton auf die 9 zielte und sich 42 Punkte Rest lies. Mit dem letzten Dart traf er dann die Doppel 16 – 10 Punkte zu wenig um das Spiel auszugleichen. Wright konnte dies nutzen, sicherte sich sowohl das 18. und das 19. Leg zum 11:8-Endstand und zog ins Finale ein.
Im Endspiel konnte der aktuelle PDC-Weltmeister noch einmal sein ganzes Können unter Beweis stellen. In einer recht einseitigen Partie setzte sich Peter Wright bereits früh ab und gewann am Ende deutlich mit 11:4 gegen James Wade. Dieser ließ insgesamt zu viele Chancen auf Doppel aus und hatte „Snakebite“ daher nichts entgegen zu setzen. Wright selbst spielte einen Average von 104.33 Punkten und lag damit in all seinen vier Partien stets im dreistelligen Bereich. Zum Ende des Spiels sorgte Wright mit Highfinishes von 143 und 125 Punkten für zwei spektakuläre Leggewinne, mit denen er sich seinen insgesamt dritten PDC-Major-Titel sichern konnte.
Unibet European Darts Championship 2020, Sonntag, Halbfinale/ Finale
Halbfinale
Devon Petersen 10:11 James Wade
Jonny Clayton 8:11 Peter Wright
Finale
James Wade 4:11 Peter Wright