Am zweiten Turniertag des European Darts Grand Prix stiegen wie üblich die Top-Favoriten ins Geschehen ein. Lediglich Weltmeister Peter Wright und Adrian Lewis sagten bereits im Vorfeld des Turniers ihre Teilnahme ab. Von den gesetzten Spielern verabschiedeten sich am Samstagnachmittag bereits zwei aus dem Turnier. Für die erste Überraschung des Nachmittags sorgte der Niederländer Maik Kuivenhoven, der den Weltranglistensiebten Daryl Gurney mit 6:5 aus dem Turnier warf. Kuivenhoven zeigte sich dabei deutlich verbessert im Vergleich zum Vortag und erzielte insgesamt sechs 180er.
Brutal für seine Doppelfehler bestraft wurde Dave Chisnall, der mit 3:6 gegen Darius Labanauskas unterlag.

Der Weltranglistenvierte Michael Smith hatte derweil keine Probleme mit dem jungen Niederländer Derk Telnekes. Smith spielte einen starken 103er-Average und gewann glatt mit 6:0. Auch Vorjahressieger Ian White siegte souverän mit 6:2 gegen Scott Waites. Ebenfalls spektakulär beendete Joe Cullen seine Partie gegen Kim Huybrechts. Der „Rockstar“ checkte 170 Punkte zum 6:3 – es ist das bisher einzige 170er-Highfinish im Turnierverlauf.

Nico Kurz, der sich am Freitag nur mit viel Mühe gegen Stefan Bellmont durchsetzen konnte, traf derweil auf den frisch gebackenen Premier League-Sieger Glen Durrant. Kurz und Durrant behielten zunächst bei seinen ersten drei Anwurflegs die Oberhand, bevor sich Durrant beim Stand von 3:3 absetzen konnte und Kurz keine Chancen mehr ließ. 6:3 hieß es am Ende für „Duzza“, der trotzdem lobende Worte für Nico Kurz fand. „Er ist einer der besten Dartspieler Deutschlands“, so Durrant, der eingestand, am Finaltag nochmal eine Schippe drauflegen zu müssen, um eine reele Titelchance in Sindelfingen zu haben.
Ricardo Pietreczko widerum velor eine qualitativ schwache Partie ohne einen Leggewinn gegen den Portugiesen Jose de Sousa. Pietreczko konnte nicht an seine gute Leistung aus der erste Runde anknüpfen.

Rund 200 Zuschauer waren in der Abendsession im Sindelfinger Glaspalast zu Gast. Unter Einhaltung des Hygienekozeptes verlief der Abend für alle Zuschauer reibungslos. Besonders gefeiert wurde die Nummer Eins der Welt Michael van Gerwen, der einen lockeren 6:1-Sieg gegen Mervyn King einfahren konnte. Van Gerwen zeigte sich vom Publikum nach dem Spiel sichtlich beeindruckt. „Eines der besten Publikums aller Zeiten. Was die Zuschauer an Stimmung gemacht hat ist phänomenal“, so van Gerwen, der bei seiner Leistung durchaus noch Verbesserungspotenzial sieht.

Ausgeschieden sind dagegen die beiden letzten Deutschen Starter Gabriel Clemens und Max Hopp. Clemens konnte gegen James Wade seine Chancen nicht konsequent genug nutzen, Wade bestrafte dies, indem er 110 und 116 nacheinander checkte und damit 6:4 gewann. Max Hopp fand keine Konstanz in seinem Spiel. Obwohl auch Vincent van der Voort große Probleme hatte, konnte Hopp sich nicht durchsetzen. Van der Voort war in den richtigen Momenten zur Stelle und gewann mit 6:4.

Mit großer Spannung wurde das erneute Aufeinandertreffen zwischen Gerwyn Price, aktueller World Grand Prix Champion, und Devon Petersen, der letzte Gewinner eines European Tour-Events. Die Partie verlief jedoch einsietiger, als es viele vermutet haben. Price setzte sich schnell ab und siegt mit 6:2, wobei er unter anderem 150 Punkt checken konnte. Price nahm damit eindrucksvoll Revanche für die Niederlage, die ihm Petersen in Hildesheim zugefügt hat.

Dem besten Österreicher auf der PDC-Tour, Mensur Suljovic, gelang ebenfalls der Sprung in Runde 2. Suljovic arbeitet derzeit mit einem Mentalcoach zusammen, wie er nach dem Spiel erklärte, um sein Spiel wieder zu verbessern, nachdem er zuletzt in den Rankings abgerutscht war. Mit Erfolg: Beim 6:3 gegen David Evans spielte „The Gentle“ den bis dato höchsten Average mit 105.43 Punkten.
Am Abend unterlag außerdem der Pole Krzysztof Ratajski gegen den Niederländer Martijn Kleermaker. Kleermaker steht damit bei seinem zweiten ET-Event zum zweiten Mal unter den letzten 16.

Hier nochmal alle Ergebnisse im Überblick:
Nachmittagssession:
Daryl Gurney 5:6 Maik Kuivenhoven
Ian White 6:2 Scott Waites
Michael Smith 6:0 Derk Telnekes
Glen Durrant 6:3 Nico Kurz
Jose De Sousa 6:0 Ricardo Pietreczko
Dave Chisnall 3:6 Darius Labanauskas
Joe Cullen 6:3 Kim Huybrechts
Jamie Hughes 6:5 Steve Lennon

Abendsession:
Krzysztof Ratajski 2:6 Martijn Kleermaker
Rob Cross 6:5 Adam Hunt
James Wade 6:4 Gabriel Clemens
Gerwyn Price 6:2 Devon Petersen
Mensur Suljovic 6:3 David Evans
Michael van Gerwen 6:1 Mervyn King
Nathan Aspinall 6:1 William O’Connor
Vincent van der Voort 6:4 Max Hopp

Somit ergeben sich für Sonntag folgende Achtelfinals:
Maik Kuivenhoven : Glen Durrant
Ian White : Michael Smith
Darius Labanauskas : Joe Cullen
Gerwyn Price : Jose de Sousa
Mensur Suljovic : Jamie Hughes
Martijn Kleermaker : Rob Cross
James Wade : Nathan Aspinall
Michael van Gerwen : Vincent van der Voort