Das Grinsen stand Gerwyn Price ins Gesicht geschrieben, als MC John McDonald den „Iceman“ zum ersten Mal als neue Nummer 1 der Welt und Weltmeister auf die Bühne holte. In seinem ersten Match als Primus der Darts-Welt bekam Price es in Runde 2 des Masters mit Joe Cullen zu tun.

In der ersten Session verlief zunächst alles nach Plan. Mit einer 3:2-Führung ging Gerwyn Price in die Pause. Anschließend startete er einen Run und baute die Führung auf 7:2 aus, bevor Cullen vor der zweiten Unterbrechung auf 7:3 verkürzen konnte. Price vergab bis hierhin nur vier Darts auf Doppel und spielte fast 109 Punkte im Average.

Joe Cullen vergab dann die Chance zum Break, das ihn auf 7:4 herangebracht hätte. Price zog davon und erhöhte auf 9:3, um später das Match mit dem dritten Matchdart zu beenden und einen überzeugenden 10:3-Sieg über Joe Cullen einzufahren, der vor dem Match zu Protokoll gegeben hatte, dass Michael van Gerwen gefühlt immer noch die 1 der Welt sei

Vor und nach dem Spiel gab es jedoch bei beiden Spielern lächelnde Gesichter und Price stand am Ende bei 105 Punkten im Average und 47% auf Doppel.

Jonny Clayton startete sein Match gegen Michael van Gerwen ideal und ging direkt mit 3:0 in Führung. „The Ferret“ nutzte seine Chancen zu Beginn des Spiels besser aus und ging mit 4:1 in die erste Pause.

Nach der Pause kam van Gerwen zunächst auf 2:4 und 3:5 heran, bevor Clayton wieder auf 6:3 erhöhte. Mit einem 158er-Checkout meldete sich van Gerwen aber erneut zurück und stellte auf 4:6 zur zweiten Pause.

Das Spiel von Jonny Clayton war insgesamt einen Tick stabiler als das von van Gerwen. Dieser stand zu diesem Zeitpunkt lediglich bei einem 90er-Average, Clayton war gut vier Punkte besser unterwegs.

Auch das 7:4 sicherte sich der Waliser problemlos. Van Gerwen kam mit einem 150er-Finish wieder auf 7:5 heran, schaffte es aber nicht, die Partie mit seinem Spiel entscheidend zu beeinflussen. Clayton spielte sich auf 9:7 in Front und warf bereits zum Match an, als van Gerwen noch einmal ein 148er-Checkout zum 9:8 auspackte und das Match schließlich ins Entscheidungsleg brachte.

Im letzten Leg spielte Jonny Clayton dann zwei 180er nacheinander, brachte sein Leg in 14 Darts durch und warf damit Michael van Gerwen erneut beim Masters aus dem Turnier, nachdem ihm dies bereits im letzten Jahr an gleicher Stelle gelang. Die Checkoutquote von van Gerwen lag bei starken 64%, allerdings war „MvG“ beim Scoring deutlich unkonstanter als Clayton.

Den Abend eröffneten die beiden Doppelweltmeister Gary Anderson und Adrian Lewis. Die beiden standen sich bereits in zwei WM-Finals gegenüber, 2011 und 2016.

Lewis startete gut in die Partie, holte sich direkt das Break und führte nach seinem Anwurf mit 2:0. Danach brachten beide Spieler bis zur Pause ihre Legs durch, sodass es mit 3:2 für Lewis in die erste Unterbrechung ging.

Mit Highfinishes von 127 und 112 baute Lewis in der zweiten Session seine Führung auf 7:3 aus. „Jackpot“ stand zu diesem Zeitpunkt bei einem starken 104er-Average.

Mit sechs perfekten Darts meldete sich Gary Anderson dann zurück und kam plötzlich auf 6:7 heran. Lewis behielt jedoch die Nerven, holte sich das Break zum 8:6 und später auch das 9:6.
Nach zwei vergebenen Matchdarts beim Stand von 9:7 konnte sich Anderson noch einmal auf 9:8 heranspielen, im vorletzten Leg behielt Lewis jedoch wieder die Oberhand und gewann damit im ersten TV-Match der beiden seit vier Jahren mit 10:8 gegen Gary Anderson. Am Ende standen bei Lewis 98 mit Punkten im Average und einer 50% Doppelquote gute Werte zubuche.

Titelverteidiger Peter Wright startete sein Jahr 2021 mit einem 10:8-Erfolg gegen den Australier Simon Whitlock. Die ersten vier Legs sicherte sich jeweils der Anwerfer, bevor Wright das erste Break zum 3:2 gelang.

Nach der Pause nahm das Spiel dann richtig Fahrt auf. Wright baute seine Führung auf 5:3 aus. Whitlock kam immer wieder heran, konnte die Führung Wrights jedoch nicht egalisieren. Beim Stand von 7:5 stehen beide Spieler bei knapp 105 Punkten, beide spielten einige 11- und 12-Darter und warfen viele 180er.

Beim 7:6 verpasste Whitlock dann die Chance auf den Ausgleich, Wright stellte den Zwei-Leg-Vorsprung zum 8:6 wieder her. Whitlock verkürzte erneut, Wright hielt dem Druck jedoch stand und erhöhte auf 9:7.

Beim Stand von 9:8 dann die große Chance für Whitlock zum Break und auf den Anwurf im Entscheidungsleg. Doch der „Wizard“ verpasste zwei Chancen bei 44 Punkten Rest – Wright machte es besser und holte sich den Sieg. Wright spielte am Ende 101 Punkte im Schnitt, Whitlock stand auch am Spielende noch bei einem 105er-Average.

Am Nachmittag bestätigte Mervyn King seine aktuelle Top-Form erneut. King besiegte die Nummer Vier der Welt Rob Cross mit 10:5. Das Ergebnis hätte dabei auch durchaus höher ausfallen können.

King startete toll in das Match und gewann die ersten drei Legs allesamt, nachdem Cross im ersten Leg bereits fünf Darts auf Doppel vergeben hatte. Mit einem 104er-Finish sicherte sich King auch das 4:0 und kurz darauf auch das 5:0, mit dem es in die Pause ging.

Zu diesem Zeitpunkt war ein Klassenunterschied zwischen den beiden Kontrahenten zu sehen. King spielte einen Average von knapp über 100, während Cross bei knapp 86 Punkten stand.

Nach der Pause konnte Cross dann seinen ersten Leggewinn verbuchen. King jedoch schlug umgehend zurück und baute seine Führung später auf 8:1 aus. Dabei räumte „The King“ unter anderem ein 130er-Finish auf Bull ab.

Cross spielte nach der Pause insgesamt besser und konnte den Spielstand zum Ende hin noch auf 9:5 verkürzen, nachdem King bereits fünf Matchdarts vergeben hat. Im 16. Leg machte King dann jedoch den Sieg perfekt und spielte dabei einen 102er-Average. Rob Cross stand am Ende bei 94 Punkten.

Auch James Wade steht im Viertelfinale des Masters, welches er im Jahr 2014 bereits einmal gewinnen konnte. Wade besiegte Chris Dobey deutlich mit 10:4.

Die ersten drei Legs gewann jeweils der Anwerfer, Wade führte damit mit 2:1. Anschließend nutze „The Machine“ zwei Fehler von Dobey zum Break, welches er im folgenden Leg auch bestätigen konnte und mit 4:1 in die erste Pause ging. Vor allem die Doppelquote machte Dobey bis hierhin zu schaffen. „Hollywood“ traf nur 14% seiner Versuche, während Wade jeden zweiten Dart auf Doppel nutzte.

Nach der Pause ließen beide Spieler zunächst Federn auf Doppel. Nachdem Dobey auf 4:2 verkürzen konnte, sicherte sich Wade drei Legs in Folge zum 7:2. Der Average beider Spieler rutschte durch die vergebenen Darts auf Doppel auf knapp über 90 Punkte ab.
Mit 7:3 ging es in die zweite Unterbrechung. Wade sicherte sich dann jedoch auch die nächsten zwei Legs zum 9:3, bevor beide Spieler noch jeweils ein Leg gewannen und Wade die Partie damit mit 10:4 für sich entschied. Wade steigerte sich zum Ende wieder auf einen 98er-Average, Dobey spielte 94 Punkte im Schnitt.

Die beiden weiteren Nachmittagsspiele waren dann deutlich umkämpfter. Mit 10:9 gewann Nathan Aspinall gegen Mensur Suljovic und mit demselben Resultat besiegte Dave Chisnall Daryl Gurney.

Mensur Suljovic kam zunächst gut in die Partie und ging mit 2:0 in Führung, verpasste dann jedoch fünf Darts, um seine Führung auszubauen. Aspinall glich prompt zum 2:2 aus, bevor sich Suljovic letztlich mit einem 156er-Finish doch noch die erste Session mit 3:2 sichern konnte.

Nathan Aspinall spielte zum ersten Mal in seiner Karriere mit einem neuen Set Darts, welches deutlich mehr Grip besitzt, als sein letztes. Mit zwei Highfinishes gewann „The Asp“ dann die zweite Session mit 3:2 und glich damit zum 5:5 aus.

Seit dem 2:2 gewannen beide Spieler stets ihre Anwurfleg. Beim Stand von 8:7 für Suljovic gelang „The Gentle“ dann das womöglich vorentscheidende Break. Suljovic verpasste dann zwei Matchdarts, Aspinall gelang zunächst das Re-Break und schließlich der Ausgleich zum 9:9.

Im letzten Leg vergibt Suljovic erneut drei Matchdarts, nachdem Aspinall 117 Punkte erst auf „Tops“ verpasste. Letztlich versenkte „The Asp“ dann seinen zweiten Matchdart zum Sieg, nachdem er im gesamten Match nie vorne gelegen hatte.

Auch Dave Chisnall startete hervorragend in sein Match gegen Daryl Gurney und ging rasch mit 3:0 in Front. Gurney checkte kurz vor der Pause 146 Punkte, verkürzte damit auf 3:2 und glich nach der Pause aus.

„Chizzy“ sicherte sich kurz darauf erneut drei Legs in Folge zum 6:3, vergab jedoch die Chance seine Führung weiter auszubauen. Gurney kam wieder auf 6:4 heran.

Beim Stand von 7:5 für Chisnall gelang Gurney mit einem 170er-Highfinish dann das Highlight des Nachmittags. Gurney profitierte auch im weiteren Spielverlauf immer wieder von Fehlern von Dave Chisnall auf die Doppel. Im 15. Leg verpasste „Chizzy“ mehrere Darts auf Doppel 18, Gurney verkürzte auf 8:7.

„Superchin“ gelang anschließend wieder der Ausgleich. Chisnalls 9:8-Führung konterte Gurney mit zwei 180ern in einem Leg und brachte das Match in den Decider.

In diesem spielten beide Spieler jeweils eine perfekte Aufnahme. Am Ende bringt Chisnall seinen Anwurf mit einem 74er-Finish durch, während Gurney bereits auf 25 Punkten Rest stand.

Die Viertelfinals starten morgen ab 13:45 Uhr. Unter anderem duellieren sich Gerwyn Price und Adrian Lewis, Peter Wright trifft auf Dave Chisnall. DAZN und PDC-TV übertragen live.

Ladbrokes Masters 2021
Samstag, 30.01.2021
Nachmittagssesion
4x Achtelfinale, Best of 19 Legs

Rob Cross 5-10 Mervyn King
James Wade 10-4 Chris Dobey
Nathan Aspinall 10-9 Mensur Suljovic
Dave Chisnall 10-9 Daryl Gurney

Abendsesion
4x Achtelfinale, Best of 19 Legs

Gary Anderson 8-10 Adrian Lewis
Peter Wright 10-8 Simon Whitlock
Gerwyn Price 10-3 Joe Cullen
Michael van Gerwen 9-10 Jonny Clayton

Ladbrokes Masters 2021
Sonntag, 31.01.2021
Nachmittagssesion
4x Viertelfinale, Best of 19 Legs

Gerwyn Price – Adrian Lewis
Mervyn King – Nathan Aspinall
Jonny Clayton – James Wade
Peter Wright – Dave Chisnall

Abendsession
2x Halbfinale, Best of 21 Legs

Price/Lewis – King/Aspinall
Clayton/Wade – Wright/Chisnall

1x Finale, Best of 21 Legs