Ein emotionaler Michael van Gerwen kehrte auf der großen Bühne mit einem dramatischen 11:10-Sieg gegen Mervyn King auf die Siegerstraße zurück, als er am Sonntagabend zum sechsten Mal den Titel bei den Ladbrokes Players Championship Finals holte.

Die Nummer Eins der Welt van Gerwen hatte seit dem Sieg bei den UK Open im März mehr als acht Monate lang keinen TV-Titel mehr gewinnen können, beendete jedoch ein brillantes Wochenende in Coventry mit dem Titel nach einer dramatischen Entscheidung im Sudden Death Leg.

Mit diesem Erfolg holt van Gerwen zum sechsten Mal den Titel bei den Players Championship Finals – eine neue persönliche Bestmarke, die ihn nach Phil Taylor erst zum zweiten Spieler überhaupt macht, der einen TV-Titel mehr als fünf Mal gewinnen konnte.

Die Trophäe krönt für van Gerwen ein Wochenende bei dem er mit einem Turnier-Average von 102 wieder zu seiner Bestform zurückkehrte.

„Ich bin stolz auf mich“, sagte van Gerwen. „Ich habe hart dafür gearbeitet, und es bedeutet mir sehr viel, stärker und stärker zurückzukommen.

„Natürlich ist es schon lange her, dass ich einen Titel gewonnen habe, daher bin ich froh, dass ich ein sehr schönes Turnier gespielt habe. Ich habe gut gespielt, und ich bin froh, dass ich den Pokal wieder in den Händen halte.“

„Ich bin seit ein paar Monaten nicht in Form, aber man muss sich immer zurückkämpfen. Man muss zurückschlagen und ich bin froh, dass ich das getan habe.“

Van Gerwen spielte bei seinem sensationellen 10:5-Viertelfinalsieg gegen Dirk van Duijvenbode einen Average von 110 Punkten, den er mit einem 148er Finish besiegelte, bevor er sich dann im Halbfinale gegen Gerwyn Price mit 11:8 durchsetzte.

Das Finale war eine weitere knappe Angelegenheit: Van Gerwen eröffnete mit einem 96er Finish, bevor King auf dem Weg zu einer 3:1-Führung 115 und 107 checkte.

Van Gerwen gelangen Finishes von 146 und 94 um mit zwei 12-Dartern auszugleichen, bevor er mit einem 14-Darter 4:3 in Führung ging.

King nutzte vier Fehldarts des Niederländers, um das Finale wieder in die Reihe zu bringen, doch van Gerwen checkte 72 und 160 aus und ging wieder mit zwei Legs in Führung, ehe ein 120er-Finish die Nummer eins der Welt mit 7:5 in Führung brachte.

Nachdem „The King“ das Spiel erneut ausgleichen konnte, erzielte van Gerwen ein brillantes 135er Bull Finish, nur um zu sehen, wie sein Gegner auf dem gleichen Doppelfeld 126 ausmachte, bevor er mit einem 13-Darter zum 9:9 ausglich.

Die Doppel Acht brachte van Gerwen mit 10:9 in Front und dem Sieg zum Greifen nahe, bevor King mit einem 13-Darter das entscheidende Leg herbeiführte.

Van Gerwen stand jedoch als Erster auf einem Finish, traf mit seinem vierten Matchdart die Doppel Acht und besiegelte damit endlich einen denkwürdigen Titel.

„Ich musste meine beste Leistung zeigen, denn Mervyn spielte ein phänomenales Spiel“, fügte der 31-Jährige hinzu. „Ich konnte ihn nicht abschütteln und er hat mich bis zum Schluss unter Druck gesetzt.“

„Ich brauchte ein paar wirklich gute Finishes, aber ich dachte: ‚Lass dir das nicht aus den Händen nehmen‘. Das war das Einzige, worüber ich mir Sorgen machte.“

King, der 2010 bereits Zweiter hinter Paul Nicholson wurde, spielte eine großartige Rolle in einem epischen Finale, nachdem er am Sonntag sein erstes TV-Finale seit sechs Jahren erreicht hatte.

Der 53-Jährige hatte bei seinem Viertelfinalsieg einen Durchschnitt von über 100 gespielt, als er Damon Heta mit 10:8 besiegte, bevor er eine unterdurchschnittliche Leistung von Weltmeister Peter Wright mit einem 11:4-Halbfinalerfolg bestrafte.

Er musste jedoch eine fünfte Niederlage in einem PDC-TV-Finale verkraften, als van Gerwen ihn im entscheidenden Leg bei 45 Punkten Rest besiegte.

Nach seiner letztjährigen Finalteilnahme erreichte Gerwyn Price dieses Mal das Halbfinale und hatte sich im Viertelfinale mit 10:9 gegen Joe Cullen durchgesetzt.

Peter Wright kämpfte sich nach einem 6:4-Rückstand zurück und besiegte Michael Smith mit 10:6 im Viertelfinale, in dem der Mann aus St. Helens auch die Doppel 12 für einen 9 Darter verpasst hatte.

In der Abendsession am Sonntag ging auch das Finale der PDC Unicorn World Youth Championship in das Sudden Death Leg, als Bradley Brooks Joe Davis besiegte und damit den Titel gewann.

Der 20 Jahre alte Brooks aus dem englischen Blackburn sicherte sich 10.000£ Preisgeld und qualifizierte sich außerdem für die William Hill World Darts Championship im nächsten Monat.

Ladbrokes Players Championship Finals
Sonntag, 29. November
Nachmittagssession
Viertelfinale

Mervyn King 10:8 Damon Heta
Peter Wright 10:6 Michael Smith
Gerwyn Price 10:9 Joe Cullen
Michael van Gerwen 10:5 Dirk van Duijvenbode

Abendsession
Halbfinale

Mervyn King 11:4 Peter Wright
Michael van Gerwen 11:8 Gerwyn Price

Finale
Michael van Gerwen 11:10 Mervyn King

PDC Unicorn World Youth Championship Finale
Bradley Brooks 6:5 Joe Davis