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WDC Tag 14: Whitewash! – Chisnall überrollt MVG

Januar 1, 2021 ,

Aus 96 mach` 4 – am 15. Dezember 2020 sind 96 der besten Dartsspieler der Welt in die William Hill World Darts Championship gestartet. Nach den beiden Viertelfinalsessions am 01. Januar sind nur noch vier übrig. Gerwyn Price, Gary Anderson, Dave Chisnall und Stephen Bunting werden den Weltmeistertitel 2021 unter sich ausmachen.

Die Sensation des Abends gelang Dave Chisnall, der die Nummer 1 der Welt Michael van Gerwen nicht nur aus dem Turnier warf, sondern ihm bei seinem 5:0-Sieg nicht den Hauch einer Chance ließ!

Ein Average von mehr als 107 Punkten, 48% Trefferquote auf die Doppel und 14x 180 – das sind die Statistiken, die “Chizzy” in das erste PDC-WM-Halbfinale seiner Karriere bringen.

Der erste Satz ging mit 3:1 an den Engländer, der mit einem Average von 112 nach vier Legs bereits das erste Ausrufezeichen setzte.

Der Schlüssel zum Sieg lag dann wohl in den Sätzen 2 und 3, die Chisnall jeweils im entscheidenden Leg für sich entscheiden konnte. Obwohl Chisnall jeweils davor schon Setdarts vergeben hatte, behielt er die Nerven und baute seinen Vorsprung Schritt für Schritt aus.

Gegen die Scoring-Power des Mannes aus St. Helens fand MVG einfach kein Mittel und auch die letzten beiden Sätze des Matches gingen an “Chizzy”. Im vierten Satz verpasste er sogar einen 9-Darter auf der Doppel 12.

Dieser Sieg löst Chisnalls WM-Viertelfinals aus den Jahren 2017 und 2019 als seinen größten WM-Erfolg ab. Pikanterweise war damals jeweils gegen Gary Anderson Endstation – dieser wartet morgen Abend im Halbfinale auf Dave Chisnall.

“Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg und diese Leistung! Ich habe in den letzten Wochen viel trainiert und die Spitzen an meinen Darts leicht verändert. Großartig zu sehen, dass das jetzt Früchte trägt”, strahlte Chisnall nach seinem historischen Erfolg.

Die Nummer 3 der Welt, Gerwyn Price, musste gegen Daryl Gurney bis zum Schluss zittern und kämpfen. Erst im letzten Leg des letzten Satzes schaffte es der “Iceman” den Nordiren zu bezwingen und steht damit zum zweiten Mal in seiner noch relativ jungen Karriere im WM-Halbfinale.

Der Waliser startete gut in das Match, gab nur eines der ersten sechs Legs ab und erarbeitete sich mit einem 98er Average eine 2:0-Satzführung.

Erst dann kam auch Gurney besser in die Partie und verbesserte sich vor allem beim Treffen der Doppel. “Superchin” sicherte sich die nächsten beiden Sätze und glich zum 2:2 aus, wobei er seinen Average an die 95 Punkte heran schob.

Im fünften Satz musste Gurney allerdings einen Tiefschlag hinnehmen, als er fünf Darts auf Doppel zum 2:2 in den Legs liegen ließ und Price 143 Punkte zum 3:2 in Sets checkte. Im sechsten Satz vergab der frührere World Grand Prix Champion sogar einen Dart zum Satzgewinn, bevor Price 72 Punkte mit dem letzten Dart zum 4:2 checkte und mit einem Fuß im Halbfinale stand.

Doch zum zweiten Mal gelang es Daryl Gurney einen Zwei-Satz-Rückstand zu egalisieren – und wie! Sechs Legs in Folge gingen an “Superchin” und somit fiel die Entscheidung im entscheidenden, neunten Satz.

Hier starteten beide Spieler fulminant: Price sicherte sich das 1:0 mit einem Checkout von 107, bevor Gurney mit einem 130er Finish zurückschlug. Auch die nächsten beiden Legs teilten sich die Kontrahenten, sodass das Sudden Death Leg herhalten musste.

Bei beiden Spielern war der Druck spürbar und nur einer der ersten zwölf Darts fand das Triple. Letztendlich reichte Price dann ein 16-Darter zum Einzug in das Halbfinale.

“Ich habe wieder viel zu unkonstant gespielt und einige Legs und Sätze auf Doppel liegen lassen. Die letzten drei Sätze waren furchtbar und ich habe Glück noch im Turnier zu sein”, so Price selbstkritisch nach dem Thriller.

In der Nachmittagssession machte Gary Anderson deutlich, dass er das ein oder andere Wort mitreden wird, wenn es um die Vergabe der Sid Waddell Trophy in diesem Jahr geht. In seinem Viertelfinale gegen Dirk van Duijvenbode zeigte der “Flying Scotsman” eine absolute Weltklasse-Leistung und marschierte mit einem klaren 5:1 in das Halbfinale.

Nachdem sich der Niederländer den Eröffnungssatz mit 3:1 in den Legs sichern konnte, schlug Anderson in Satz zwei zurück und schaffte ebenfalls mit einem 3:1 den Satzausgleich. Im vierten Leg vergab der “Titan” jedoch drei Darts auf der Doppel 20 zum 2:2 und hätte dann das entscheidende Leg zum 2:0 in den Sätzen beginnen dürfen.

Nach diesen vergebenen Chancen van Dijvenbodes entwickelte sich dann aber eine sehr einseitige Partie zu Gunsten Gary Andersons. Der zweifache Weltmeister holte sich die nächsten beiden Sätze glatt mit 3:0, setzte Highlights, wie z.B. ein 127er Finish und spielte dabei konstant einen Average von um die 100 Punkte.

Auch die ersten beiden Legs des fünften Satzes gingen an “Ando”, der damit sagenhafte zehn Legs in Folge gewinnen konnte, bevor “Auberginius” das 2:1 machte und den Lauf stoppen konnte. Der Satz ging aber dennoch verloren und Anderson war noch einen Durchgang vom Halbfinaleinzug entfernt.

Diesen holte er sich dann umgehend im nächsten Satz mit 3:2, spielte am Ende einen Average von 101 Punkten mit einer Doppelquote von 50% und steht damit zum sechsten Mal unter den letzten Vier der PDC Weltmeisterschaft.

“Ich habe gegen Dirk beim World Grand Prix gespielt und da hat er mich auseinandergenommen! Ich bin froh, dass ich mich bei dieser WM immer weiter steigern kann, langsam kommen wir in einen Bereich, in dem ich endlich wieder wirklich gute Leistungen abliefern kann”, sagte der “Flying Scotsman” im Interview bei Sky.

Der Überraschungsviertelfinalist Stephen Bunting hat unterdessen sein WM-Märchen um ein weiteres Kapitel ergänzt und Krzysztof Ratajski mit 5:3 besiegen können.

Bereits frühzeitig merkte der “Polish Eagle”, der vor der Partie als Favorit gegolten hatte, dass es gegen den Engländer eine harte Aufgabe werden würde. Denn die ersten drei Sätze gingen alle an “The Bullet”, der vor allem im zweiten Set großartig aufspielte und einen Average von 115 Punkten spielte. Vor allem bei Beenden der Legs hatte Bunting die Nase vorn.

Erst im vierten Satz gelang es Ratajski seinen ersten Satzgewinn zu feiern und auf 1:3 zu verkürzen. Doch auch hier hätte der Durchgang an den BDO-Weltmeister von 2014 gehen können, denn beim Stand von 2:2 in Legs vergab der Pole zunächst zwei Setdarts, bevor Bunting ebenfalls eine Chance zum 4:0 in den Sätzen ausließ.

Ähnlich knapp, wenngleich mit unterschiedlichem Ergebnis, ging es in Satz 5 zu. Ratajski lag mit 2:1 in den Legs vorn und war auf gutem Wege das Spiel wieder richtig spannend zu machen. Doch Bunting checkte sensationell 170 Punkte aus und holte sich im nächsten Leg dann die 4:1-Führung in den Sätzen.

Doch die Nummer 15 der Welt zeigte sich gewohnt kämpferisch, konnte sich in der Folge steigern und schaffte es noch einmal auf 3:4 heranzukommen. Dabei gelang ihm im siebten Satz ein tolles 124er Finish für ein Break.

“The Bullet” behielt aber einen kühlen Kopf, ließ im achten Satz nichts anbrennen und machte mit 12, 14 und 15 Darts sein erstes WM-Halbfinale bei der PDC perfekt. Ein Average von 101 gepaart mit einer 53%-Erfolgsquote auf die Doppel unterstreichen eine beeindruckende Leistung des Engländers, der morgen Abend gegen Gerwyn Price antreten wird.

“Das ist der größte Erfolg meiner Karriere! Ja, ich habe die Lakeside WM gewinnen können, aber das hier ist das beste und größte Turnier der Welt und ich stehe im Halbfinale. Die 170 war ein ganz wichtiger Moment, sonst wäre Krzysztof vielleicht zurückgekommen”, so ein überglücklicher Stephen Bunting nach seinem Viertelfinale.

Ab 19 Uhr übertragen Sky Sports, DAZN, Sport1 und RTL7 die Halbfinalpaarungen live.

William Hill World Darts Championship 2021
Freitag, 01. Januar 2021
2x Viertelfinale, Best of 9 Sets
Nachmittagssession

Krzysztof Ratajski 3:5 Stephen Bunting
Gary Anderson 5:1 Dirk van Duijvenbode

William Hill World Darts Championship 2021
Freitag, 01. Januar 2021
2x Viertelfinale, Best of 9 Sets
Abendsession

Gerwyn Price 5:4 Daryl Gurney
Michael van Gerwen 0:5 Dave Chisnall

William Hill World Darts Championship 2021
Samstag, 02. Januar 2021 (19 Uhr)
2x Halbfinale, Best of 11 Sets

Stephen Bunting – Gerwyn Price
Gary Anderson – Dave Chisnall

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