Scott Williams schlägt Michael Van Gerwen, der vor allem in der Anfangsphase der Partie große Probleme auf den Doppeln offenbart, im Viertelfinale der Weltmeisterschaft. Auch Humphries, Littler und Cross ziehen ins Halbfinale ein.
Es war ein denkwürdiger erster Darts-Tag im „Ally Pally“ von London. Im ersten Viertelfinale führte Premier League Teilnehmer Chris Dobey schon mit 4:0 gegen Rob Cross und sah wie der sichere Sieger aus. Doch dann startete Cross eines der größten Comebacks der Geschichte und konnte das Spiel mit 4:5 für sich entscheiden. Einen Rückstand von vier Sets hat vor Cross noch nie ein Spieler aufholen und das Spiel noch gewinnen können. Beim Stand von 0:4 gelang es Cross, sechs von acht Legs zu gewinnen und er konnte damit seine Aufholjagd einleiten. „Ich habe eigentlich noch nie in einem Spiel das Gefühl gehabt, geschlagen zu sein. Beim 4:0 für Chris hatte ich aber genau dieses Gefühl zum ersten Mal. Als ich mich dann wieder etwas rankämpfen konnte, dachte ich, dass ich es jetzt einfach durchziehen muss.“, so der Weltmeister von 2018.
Auch im zweiten Spiel der Mittagssession wurde Geschichte geschrieben: Der 16-jährige Luke Littler konnte Brandon Dolan mit 5:1 besiegen und ins Halbfinale einziehen – als jüngster Spieler aller Zeiten. Dabei spielte er einen Average von rund 102 Punkten und lies dem „History Maker“ keine Chance, der seinerseits nie richtig ins Spiel fand und mit 86 Punkten deutlich unter dem Niveau des amtierenden Jugendweltmeisters blieb. „Jetzt fange ich wirklich an zu träumen. Brandon hat es gegen Gerwyn Price und Gary Anderson gut gespielt, aber heute war ich der bessere und konnte ihn besiegen. Ich habe noch zwei Spiele bis zum Titel vor mir.“, so der selbstbewusste Littler.
Den Auftakt der Abendsession hatte sich der dreifache Weltmeister Michael Van Gerwen sicherlich anders vorgestellt: Insgesamt 27 Darts, die den Weg ins Doppel nicht fanden, waren gegen einen starken Scott Williams zu viel und „Mighty Mike“ musste sich mit 5:3 geschlagen geben. Williams war von Anfang an hellwach und zeigte auch durch sein Auftreten Präsenz auf der Bühne, während Van Gerwen ungewohnte Schwächen auf Doppel zeigte. Nach der Partie war Williams überwältigt und konnte noch nicht so ganz glauben, was er geschafft hatte: „Michael ist der beste Spieler unserer Generation. Ihn hier besiegt zu haben, ist einfach verrückt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“.
Den Abschluss des Abends machten Luke Humphries und Dave Chisnall. Humphries, der in den Spielen gegen Pietreczko und Cullen schwer zu kämpfen hatte und kurz vor dem Ausscheiden stand, zeigte eine überragende Leistung und lies „Chizzy“ keine Chance. Bei seinem 5:1 Sieg spielte er mit über 103 Punkten den höchsten Average der Viertelfinals und war sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Ich habe heute wirklich gut gespielt und weiß, dass ich jetzt auch den Weg bis zum Titel gehen kann. Wenn ich dieses Niveau halten kann, habe ich große Chancen, am Mittwoch die Nummer eins der Welt zu sein und die Trophäe in die Luft zu halten“.
Das sind die Halbfinal-Paarungen, welche am Dienstag, den 02.01.2024 ab 20:45 Uhr gespielt werden:
Rob Cross v Luke Littler
Luke Humphries v Scott Williams