
„Ich will so viel gewinnen, wie möglich!“, sagt ein ambitionierter Gerwyn Price nach dem fulminanten Titelgewinn bei der ELTEN Safety Shoes Baltic Sea Darts Open. Es war ein hartes Stück Arbeit, am Ende aber steht der „Iceman“ ganz oben, reist als Gewinner aus Kiel ab und sichert sich 30.000 Pfund Preisgeld.
Damit heimst der Waliser seinen neunten European Tour Titel ein und zieht mit Peter Wright im Ranking der meisten Trophäen gleich. Nur Michael van Gerwen konnte mehr European Tour Events für sich entscheiden. Es ist Price‘ erster Titel der Saison auf der Tour.
„Ich glaube ich habe das ganze Wochenende ziemlich gut gespielt. Das Publikum war überragend und hat mich sehr unterstützt, das hilft natürlich immer. Ich brauchte diesen Sieg wirklich – für meinen Kopf und natürlich auch für das Ranking“, sagt der „Iceman“ im Anschluss.
Der Weg zum Sieg wurde geebnet von Spielen jenseits der 100 Punkte Marke. Im Achtelfinale übersteht der frischgebackene Champion zwei Matchdarts gegen Wessel Nijman und kämpft sich im Decider in die nächste Runde. Es folgen Siege gegen den Weltranglistenersten Luke Humphries (6 – 3) und den ehemaligen Masters Champion Chris Dobey (7 – 3). Den Titel bringt ihm dann ein 8 – 3 Erfolg über Gary Anderson.
Der wiederum stand in seinem zweiten European Tour Finale der Saison. In Sindelfingen konnte „The Flying Scotsman“ noch seine Titelverteidigung feiern. In Kiel zog er hingegen den Kürzeren. Dennoch war Anderson auch nach dem Finale zum Spaßen aufgelegt:
„Eigentlich sollte ich um die Zeit ja schon im Bett sein“, scherzte der Schotte und fügte an: „Aber im Ernst – Völlig egal welches Turnier es ist: Wenn du ins Finale kommst, hast du einen guten Job gemacht. Es war toll hier in Deutschland zu spielen. Auch die Fans waren großartig. Gezzy ist ein verdienter Sieger.“
Neben acht der Top Ten Spieler waren auch sieben Deutsche für das neunte European Tour Event der Saison qualifiziert. Niko Springer, der ins Teilnehmerfeld nachrückte und kurzer Hand seinen Urlaub verschob, spielte sich mit Siegen über Kevin Troppmann und Stephen Bunting bis in den Sonntagnachmittag. Dort musste er sich im zweiten deutschen Duell seines Turnierverlaufs Martin Schindler geschlagen geben. Schindler zog als bester Deutscher ins Viertelfinale ein. „The Wall“ unterlag James Wade.
Mit Martin Kramer (56 Jahre) und Yorick Hofkens (18) gaben zwei Deutsche ihr European Tour Debüt. Kramer unterlag dabei dem Niederländer Wessel Nijman mit 3 – 6. Hofkens kämpfte sich in einem starken Debüt bis in den Decider und musste sich Cameron Menzies letztlich denkbar knapp mit 5 – 6 geschlagen geben. Liam Maendl-Lawrence verabschiedete sich mit einem 2 – 6 gegen Luke Woodhouse aus Kiel. Für Deutschlands Nummer Zwei, Ricardo Pietreczko endete das Turnier nach einem Auftaktsieg gegen den Polen Sebastian Bialecki mit einer 4 – 6 -Niederlage gegen Nathan Aspinall in Runde Zwei.
Die PDC Europe verabschiedet sich in eine Sommerpause und kehrt Ende August mit der Flanders Darts Trophy im belgischen Antwerpen zurück. Aber: Der Dartswahnsinn geht weiter – bereits am kommenden Wochenende beim legendären World Matchplay in Blackpool.